Von den Wandwäschern bis zu uns
Bis ins 17. Jahrhundert reicht die handwerkliche Tradition der Gebäudereinigung zurück: So genannte Wandwäscher reinigten in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg mit Bürsten, Besen, Leitern und Kübeln Gebäudefassaden in den Städten. Über zweihundert Jahre später (1888) kam es in Frankfurt am Main zur Premiere – die erste Fassadenreinigung mit Hilfe einer mechanischen Fahrleiter.
1901 riefen Unternehmer auf Initiative des Göttinger Verlegers Ernst Kelterborn hin den “Verband der Reinigungs-Instituts-Unternehmer Deutschlands” ins Leben. Dieser plante die Gründungen von Gauen und Ortsgruppen als Vorläuferorganisationen der Landesinnungsverbände und Innungen. Der 1929 gegründete “Reichsverband der Glas- und Gebäudereinigerinnungen” setzte sich aus sechs Landesverbänden zusammen: Westdeutscher Reinigungsunternehmerverband, Verband der Reinigungsinstituts-Unternehmer Süddeutschlands, Norddeutschlands, Ostdeutschlands, Sachsens, Mitteldeutschlands.
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurden Pflichtinnungen eingeführt, denen alle Handwerker beitreten mussten. Das betraf auch die Gebäudereiniger, da diese nun auch als Handwerker reichsweit anerkannt waren. Infolgedessen wurde der Reichsverband der Glas- und Gebäudereinigerinnungen aufgelöst. Aufgrund der staatlichen Anerkennung als Handwerksberuf wurden seitdem Gebäudereiniger mit Gesellenbrief ausgebildet und konnten danach eine Meisterprüfung ablegen.
Ab 2004 entfiel mit der Novellierung der Handwerksordnung die Meisterpflicht im Gebäudereiniger-Handwerk, so dass sie keine Zugangsvoraussetzung mehr zur Führung eines Gebäudereiniger-Handwerksbetriebes darstellt. Mit rund 600.000 Beschäftigten in über 20.000 Unternehmen ist die Gebäudereinigerbranche mittlerweile das beschäftigungsstärkste Handwerk in der Bundesrepublik Deutschland. Der Bundesinnungsverband zählt etwa 2.500 Mitgliedsbetriebe.
Naja, und dann kamen wir. Der Betrieb wurde im September 2000 von Ursula Engelmann und Lothar Huthmann gegründet.